Freitag, 25. April 2008
Ich bin dann mal wech...
Nach meinem überlangen Blog von dem letztem Mal werde ich mich diesmal ein bisschen kürzer halten. Von Montag bis Freitag passiert hier auch nicht soviel. Da wir aber diesen Abend unseren zweiwöchigen Trip in den Süden starten werden, wollte ich hiermit nochmal meinen Blog updaten. Der letzte Sonntag war noch richtig schön. Nachdem ich 2 Stunden auf dem Balkon gesessen hab und ich den letzten langen Blogeintrag geschrieben hab, sind wir mit unseren Scootern in das Kinderheim Don Bosco gefahren. Es liegt am Rand der Stadt und ist ein Kinderheim für Jungs. Einige unsere Trainees gehen jedes Wochenende dorthin und unser Mädchen für alles und bester indischer Freund Piyush besucht die Kids auch regelmäßig. Ich wusste von dem Kinderheim schon vorher, da mir mein Vorgänger Flo, schon was davon erzählt hat, da ich ja ursprünglich ein paar Wochen nach Neu Delhi gehen wollte und dort in einem Kinderheim/Frauenhaus helfen wollte. Das hatte ich ihm erzählt und da hat er gemeint ich kann das auch in Baroda machen. Natürlich ist es nicht das gleiche ein paar Wochen in einem Kinderheim zu leben und jeden Tag mit den Kids zu verbringen oder nur einen Tag in der Woche die Kinder zu besuchen. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich mich nicht für die soziale Arbeit über mehrere Wochen in dem Frauenhaus/Kinderheim in Delhi entschieden hab. In Don Bosco leben seit 7 Monaten drei deutsche Mädels, die jeden Tag die Kinder unterrichten und am Wochenende den ganzen Tag mit Ihnen spielen. Ich bewundere das wirklich, da sie so gut wie keine Freizeit haben. Ich glaube nicht, dass ich das auch machen könnte. So bin ich froh, dass wir die Möglichkeit haben, jedes Wochenende in dem Heim vorbeizuschauen. Die Jungs sind auch wirklich total süß und sind sehr anhänglich und zutraulich. Sie kamen sofort auf mich zugerannt und wollte mit mir Fussball spielen. Natürlich ging es total in die Hose wenn Linda mit ca. 10 indischen Jungs versucht Fussball zu spielen. Aber sie haben nicht aufgegeben, mir zu zeigen, wie man den Ball am besten schießt, damit er nicht links, rechts oder über dem Tor vorbei schießt. Also sie waren wirklich sehr geduldig mit mir:-) Es ist halt dann wirklich komisch, wenn man nach vier Stunden einfach wieder geht und versucht, alles hinter sich zu lassen. Die Schicksale von den Jungs sind halt oftmals wirklich krass. Da darf man wirklich keine Berührungsängste haben.
Nach den schönen Stunden im Don Bosco ging es dann wieder zum gegensätzlichen Indien. Diese Gegensätze zwischen Arm und Reich trifft man hier wirklich jeden Tag, wenn die Shoppingmalls aus dem Boden schießen und die Straßenkinder immer mehr werden. Somit war unsere Station nach dem Kinderheim, ein riesiges Shoppingcenter, in dem man wirklich alles bekommt was man braucht, sogar richtiges dunkles Brot und Fleisch und in denen man massig Frauen trifft, die sich mit jeder Möglichkeit versuchen gegen die Sonne zu schützen, um nur so helle Haut zu haben wie wir. Für die ist das unverständlich wieso ich mich so ungeschützt der Sonne ausliefere und sogar mich noch absichtlich mit Bikini in die Sonne lege. Nach einer Stunde hatten wir wirklich alles gekauft, dass wir solange missen mussten und waren erschöpft, weil Shopping Malls einfach anstrengend sind und mir persönlich auch viel zu unindisch:-)
Am Abend gab es dann bei uns in der Wohnung einen sehr leckeren Salat, der hier in Indien aus sehr hellgrünen, kleinen Gurken, nur grüner Paprika und Karotten, die unnatürlich rot sind. Kopfsalat gibt es hier nicht. Vieles was so aussieht wie normaler Salat, aber dann ist es irgendwas von dem ich den Namen nicht kenne. Aber mit dunklem Brot und Frischkäse, das man die letzten 5 Wochen vermisst hat, ist jedes Essen einfach lecker. Im Laufe der Woche hat dann meine Scooter wieder rumgesponnen und er wurde zum vierten Mal repariert. Am Dienstag hatte ich meine zweite Yoga-Stunde auf dem Dach hoch über Baroda. War wirklich sehr entspannend. Das wird glaub ich mein neuer Lieblinssport:-); Am Mittwoch haben wir uns in einem indischen Kino ein Hindi-Film angeschaut. Da die Schlüsselsätze auf Englisch sind, versteht man sogar grob die Geschichte. Das Kino war so wie wir es kennen, nur wahnsinnig kalt, weil sie die Klimaanlage voll aufdrehen und es ist ganz normal wenn die Leute telefonieren. Der Film ging dann sageundschreibe vier Stunden, was hier ganz normal für nen Film ist. Danach hatten wir ne eiskalte Nase. Der Film war aber wirklich richtig gut und wir haben ihn verstanden:-)
Heute Abend fahren wir erstmal mit dem Zug nach Mumbai. Von dort aus geht es dann mit dem Flieger nach Kochin. Dort bleiben wir dann bis zum 4.Mai und von dort aus geht es dann nach Goa. Und am 11. Mai geht es dann wieder zurück nach Baroda. Also werdet ihr alle euch ein bisschen gedulden müssen, bis mein nächster Blogeintrag kommen wird.
Ich bin dann mal wech...

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